Es geht auch ohne:
Glas und Papier statt Plastik im Einkaufskorb
Das hat eingeschlagen wie einer der berühmten Blitze in der gewitterreichsten Gemeinde Österreichs, Miesenbach in der Oststeiermark: Die engagierte Unternehmerin Gerlinde Hirzabauer, ihres Zeichens örtliche Nah & Frisch Kauffrau, hat Mitte August 2018 ihren jüngsten Plan bekanntgegeben – den Verzicht auf Plastik bei Produktverpackungen, insbesondere im Lebensmittel- und Getränkeangebot.
Keine Frage, Kunststoff wird sich nicht zur Gänze im Miesenbacher Einkaufsladen vermeiden lassen und garantiert auch bei manchen Produkten besondere Haltbarkeit. Wenn es aber um Frischeprodukte wie Milch, Joghurt oder Käse geht, oder auch um offene Ware wie Obst, Gemüse und Gebäck, besitzt die Kunststoffverpackung keinen meßbaren Vorteil. Dazu Nah & Frisch Kauffrau Gerlinde Hirzabauer mit einem verschmitzten Lächeln: „Die Kundschaft, die für drei Zwetschken sechs Plastiksackerl braucht, die wird mich schon schimpfen … aber das halte ich aus, ich habe einen breiten Rücken“. Prinzipiell glaubt die Untenehmerin, dass ihre Kunden das gut aufnehmen werden.
Es wird sich schon auch am Sortiment auswirken
Es ist noch gar nicht lange her, da hatte beispielsweise die Glasflasche Mitte der 80er Jahre eine starke Renaissance. Bereits damals stand die Plastkverpackung bei Milchprodukten arg im Kreuzfeuer der Kritik. Aber wie so oft konnte sich die Kunststofflobby gegen den Konsumentenwunsch durchsetzen und Glas verschwand rasch aus den Regalen – sogar bei Mineralwasser, Softdrinks und Limonaden. Da drängt sich die Frage auf: Wird sich die Entscheidung von Gerlinde Hirzabauer denn auch auf das Sortiment auswirken? „Davon bin ich überzeugt, dass meine Kunden dann auch bewusster einkaufen werden. Denn wem die Glasflasche mit Limonade zu schwer erscheint, der kann ja vielleicht statt der mittlerweile gewohnten 2-Liter-Großflasche aus PET bei mir lieber ein paar Literflaschen aus Glas nehmen und das Getränk wieder genießen lernen – ist eh gesünder so“, meint Gerlinde Hirzabauer. Und überrascht dann weiters: “ Die Nachfrage nach Milch in der Glasflasche ist mittlerweile wieder so gewachsen, dass ich als kleiner Landladen sie noch gar nicht geliefert bekomme – aber das schaff’ ich schon noch!“
Wachrütteln und Anstupsen
„Ich bin zwar nur ein Tropfen auf dem heissen Stein, aber auch ich möchte versuchen, Plastik zu vermeiden wo es halt möglich ist“ schätzt Gerlinde Hirzabauer ihre Position in der bei Konsumenten und Handel immer stärker aufkommenden Frage nach der Vermeidung von Plastikverpackungen ein. Und tatsächlich: Alternativen aus Karton, Papier und anderen nachhaltigen Materialien können Kunststoff dort ersetzen, wo es bisher nur Glas gekonnt hätte. Wir wünschen der engagierten und vorbildlich umweltbewussten Miesenbacherin jedenfalls viel Erfolg bei ihrer Pionierarbeit und kaufen künftig kunststoffrei „echt aus Miesenbach“. Stoffsackerl liegen im Geschäft längst auf!
#nixalsnachhaltig #glasstattplastik
Super Aktion!